Die Nacht in der Jurte auf den steinharten Betten hatten
wir gut hinter uns gebracht. Wir schliefen gut, wenn wir auch manchmal mit
schmerzenden Hüften wach wurden. Es gab im Gemeinschaftsraum Frühstück und um
09:15 brachen wir Richtung Samarkand auf. Allerdings hielten wir schon nach einigen Kilometern, um
den Aidarkul-See zu besuchen.
Gemeinsam mit Amelie machten wir auf einem nicht
vertrauenerweckenden Boot eine kleine Rundfahrt. Leider gab es nicht viel zu
sehen, aber es hat uns trotzdem gefallen.
Um 12:00 gab es im Strandrestaurant Mittagessen mit
Salatvariationen, Suppe und Krautrouladen. Anschließend setzten wir die Fahrt
nach Samarkand fort.
Schon nach einer Stunde stoppten wir wieder. Wir hatten jetzt
die Stadt ‚Nutara‘ erreicht, die 327 v.Chr. von Alexander dem Großen gegründet
wurde. Wir besuchten den ‚Chashma(Quelle)-Komplex‘, ein bedeutender Wallfahrtsort
für Muslime in Zentralasien.
Hier gibt es eine ‚heilige Quelle‘ aus der mineralhaltiges,
konstant 19,5 Grad warmes Wasser kommt. In der Quelle leben Marinka-Fische, die
als heilig gelten und weder gefangen noch gegessen werden dürfen. Der Legende
nach entstand die heilige Quelle, als Hazrat Ali, der Schwiegersohn des
Propheten Muhammad, mit seinem Stab auf den Boden schlug.
Über der Quelle erhebt sich die Djuma-Moschee, die im 10.
Jahrhundert erbaut und im 16. Jahrhundert erweitert wurde. Sie verfügt über eine
beeindruckende Kuppel mit einem Durchmesser von 16 Metern, eine der größten in
Zentralasien.
Viele Gläubige waren unterwegs, um in der Moschee zu
beten.
Damit war unser heutiges Besuchsprogramm beendet und wir
machten uns auf den noch langen Weg nach Samarkand. Nach vier Stunden Fahrt durch
eine nicht sehr abwechslungsreiche Landschaft, trafen wir gegen 18:45 in
unserem ‚Hotel Wellfort‘ ein. Wir übernahmen das schöne Zimmer und um 19:15
gingen wir geschlossen weg, um ein Restaurant für das Abendessen zu suchen.
Zwei Gassen von unserem Hotel entfernt wurden wir fündig. Ein riesiger Speisesaal, der eine gewisse Noblesse ausstrahlte, war der Mittelpunkt des Lokals. Damit war es auch schon mit der Noblesse des Hauses vorbei. Es waren nur zwei Menükarten auf Englisch vorhanden, viele Speisen aus der Karte gab es nicht, die Essen wurden zeitverzögert und teilweise falsch gebracht, Hauptspeise und Salat zu unterschiedlichen Zeitpunkten serviert und bei der Abrechnung wurde versucht und kräftig ums Ohr zu hauen. Aber die Speisen selbst schmeckten sehr gut, was uns ein kleiner Trost war.
Unsere heutige Tour von Aidarkul nach Samarkand: