Auch heute fing unsere Tour wieder um 9:00 an. Diesmal
fuhren wir zuerst mit unserem Minibus vom Hotel ca. sechs Kilometer weit zum ‚Mausoleum
des Ismael Samani‘. Errichtet wurde es 892-943 nach Christus für ‚Ismael Samari‘,
den bedeutendsten Herrscher der persischen Samaniden-Dynastie. Es ist eines der
ältesten erhaltenen islamischen Bauwerke in Zentralasien und komplett aus
gebrannten Ziegeln errichtet, mit denen kunstvolle Motive gestaltet wurden.
Nach dem Fall der Samaniden-Dynastie im 10. Jahrhundert
wurde das Mausoleum durch Naturereignisse allmählich mit Sand und Erde bedeckt.
1934 begannen die systematischen Ausgrabungs- und Restaurierungsarbeiten unter
sowjetischer Leitung, um das Bauwerk freizulegen und zu sichern. Im Inneren ist
das Grabmahl für die Samaniden-Herrscher, eine 12 m hohe Kuppel zu sehen und
die kreativen Ziegelmuster zu sehen.
Nur wenige Gehminuten weiter befindet sich der ‚Samaniden-Basar‘,
den wir ebenfalls besuchten. Hier gibt es alles, was man zum Kochen benötigt.
Alles wird appetitlich und einladend präsentiert. Bei der
Aufbewahrung von Fleisch haben wir jedoch noch einen gewissen Aufholbedarf
gesehen. Die Standbesitzer waren recht freundlich, ließen uns nach Herzenslust fotografieren
und wir konnten einige ihrer Spezialitäten kosten.
Am Ende des Basars gab es die Backwarenabteilung. Hier
kann man zwar alles kaufen, aber nicht an Ort und Stelle essen. Das war gut, aber auch schlecht für uns.
Jetzt war es wieder Zeit für etwas Geistliches. Wir
besuchten die ‚Bolo Hovzs Moschee‘. Der Name bedeutet ‚Kinderteich‘, benannt nach
dem nebenliegenden Wasserbecken. Sie wurde 1712 erbaut, ist 42m breit, 10m tief
und 12m hoch. Besonders beachtenswert sind die 20 reich verzierten Holzsäulen,
die das bunt bemalte Kassettendach tragen.
Im Inneren sticht der riesige Luster gleich ins Auge und
lenkt die Blicke auch gleich nach oben in die Kuppel. Mittelpunkt ist die ‚Mihrab
(Gebetsnische)‘ in der südlichen, nach Mekka zugewandten Wand. Auf den blauen
Wandfließen sind Sprüche aus dem Koran zu lesen.
Nun mussten wir 15 Minuten gehen um zur ‚Zitadelle von
Buchara‘ zu gelangen. Dies war die Residenz der damaligen Herrscher von Buchara
und das Zentrum der politischen Macht. Die nur mehr teilweise vorhandene Burgmauer
ist hier noch in ihrer Mächtigkeit zu sehen. Das eindrucksvolle Haupttor wirkt
durch zwei Türme und eine Zugbrücke sehr mächtig.
Innerhalb der Zitadelle gibt es Empfangshallen, den Thronsaal,
den Harem und verschiedene Verwaltungsgebäude.
Unser letzter Punkt der heutige Stadtbesichtigung war die
‚Kalon Moschee‘, die 1127 erbaut wurde. Sie ist die zweitgrößte Moschee in
Zentralasien und bietet 10.000 Gläubigen Platz. Wir besichtigten den imposanten
Innenhof mit einem Ausmaß von 130x80 Metern.
Eine Besonderheit dieser Moschee ist sein 48 Meter hohes
Minarett. Es hat unten einen Durchmesser von neuen Metern und verjüngt sich
nach obenhin. Auf der Spitze unter der Laternenkrone gibt es 16 Fenster für den
Muezzinruf. Der Turm diente auch als Wachturm und Orientierungspunkt für
Karawanen und hat den Spitznamen ‚Turm des Todes‘, da Verurteilte in früheren
Jahrhunderten vom Turm gestoßen worden sein sollen.



Anschließend machten wir uns auf den Weg nach Hause,
schauten uns aber noch kurz eine Teppichverkaufsshow an und besuchten ebenso kurz
einen Hersteller von Messern und Scheren. In den fast sechs Stunden unserer
Tour hatten wir bei 35 Grad ca. 10 Km zurückgelegt. Nun war die Zeit für
Entspannung im Hotel angesagt, wo wir gegen 15:00h ankamen.
Aber um 17:30 waren wir schon wieder unterwegs. Gleich
neben unserem Hotel gab es in der ehemaligen Karawanserei eine Folkloreveranstaltung, die von der ‚Boutique
Ovatciya‘ veranstaltet wurde. Eine Stunde lang wurden traditionelle Lieder
gespielt. Abwechselnd tanzte dazu eine Volkstanzgruppe, während einige Mannequins
die neuesten Modelle der Boutique vorführten.






Nun war es Zeit für das Abendessen. Nur wenige Minuten
von unserem Hotel entfernt speisten wir sehr gut in einem Restaurant mit
Klimaanlage. Salate, verschiedenes gegrilltes Fleisch, Suppe und Kuchen machten
uns mehr als satt. Wieder waren wir geschlossen als Gruppe unterwegs und hatten
wieder jede Menge Spaß.
Unsere heutige Besichtungstour durch Buchara: